Du hast einen Bienenschwarm in deinem Garten oder unterwegs in einem Baum entdeckt und weißt nicht was du tun kannst?
Die wichtigste Regel bei einem Bienenschwarm lautet:
Ruhe bewahren, es gibt keinen Grund zur Panik!
Im Gegenteil, du solltest dich freuen, dass du einen Bienenschwarm gesehen bzw. gefunden hast, denn ein Bienenschwarm ist ein beeindruckendes Spektakel der Natur. Wenn man sich hier richtig verhält, ist ein Schwarm auch gänzlich ungefährlich.
Was jetzt wichtig ist, die Bienen brauchen Hilfe, denn auf sich alleine gestellt, hat der Schwarm nur wenig Chancen zu überleben.
Bevor ein Schwarm auszieht, beginnen die Arbeiterinnen innerhalb des Bienenstocks damit eine neue Königin heranzuziehen. Dies tun sie indem sie mehrere Eier oder Larven, die bereits von der existierenden Königin gelegt wurden, mit dem speziellen Futtersaft, dem Gelée Royal, füttern, so dass nach 16 Tagen eine neue Königin aus der Zelle schlüpfen kann.
Nun wird es für die alte Königin gefährlich, denn innerhalb des Bienenstocks kann es nur eine Königin geben. Daher trommelt die alte Königin ihre Gefolgschaft zusammen und sucht sich, mit ungefähr der Hälfte aller Arbeiterinnen aus dem Stock, eine neue Bleibe in der Nähe.
Den sicheren Schutz der Behausung zu verlassen ist nicht ganz ohne Risiko für die Bienen, daher wird vor dem Schwärmen noch schnell der Honigmagen gefüllt. Somit haben die Bienen ausreichend Proviant dabei, um sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause zu machen.
Im späten Frühjahr, mit einsetzender Tracht, wächst ein Bienenvolk sprunghaft an. In dieser Phase kann eine Königin innerhalb des Bienenstocks pro Tag bis zu 2.000 Eier legen.
Da kann es schon mal sein, dass der begrenzte Platz innerhalb des Bienenstocks für eine Volksstärke von dann immerhin 50.000 Bienen zu knapp wird.
Aber auch zu wenig Nahrung, eine alte Königin oder Krankheiten können einen Schwarm hervorrufen. Für das Bienenvolk ist dann die Zeit gekommen, sich aufzuteilen. Eine Hälfte der Bienen zieht aus und sucht sich mit der alten Königin einen neues Zuhause.
Um den Bienen jetzt schnell Hilfe zukommen zu lassen, bietet es sich an einen Imker/eine Imkerin telefonisch zu verständigen. Bevor dieser verständigt wird, wäre es auch gut, wenn man die Bienen mit einer Sprühflasche (diese sollte vorher keinerlei Chemikalien etc. beinhaltet haben) und klarem Wasser aus sicherer Entfernung mit feinem Wassersprühnebel befeuchtet. Das Befeuchten hindert die Bienen am weiteren Ausfliegen und verschafft dem Imker/der Imkerin etwas Zeit seine Sachen zu packen, und für das Einfangen des Schwarms gut vorbereitet zu sein.
Wenn die Angst vor Stichen zu groß ist, oder man sogar allergisch auf Stiche reagiert, sollte lediglich der Anruf zum Imker erfolgen.
Allerdings sind Bienen im Schwarm aufgrund dessen, dass keine Vorräte mehr verteidigt werden müssen und der Honigmagen voll ist, sehr friedlich und überhaupt nicht stechlustig. Aber hier gilt natürlich:
Sicherheit geht vor!